Ächz – Montag morgen ist ja eh ein eher unbeliebter Zeitgenosse, wenn man dann auch noch früher als sonst aufstehen muss, ist das doch recht lästig. Hat sich in diesem Fall aber gelohnt, denn gestern morgen war für die Mitarbeiter der Servicestelle/Zimmernachweis vom Rathaus und dem Leiter des Nationalparkhauses Jens Heyken um 7.30 Uhr ein Vortrag angesetzt: Dr. Kai Pagenkopf (freier Berater mit dem Schwerpunkt Tourismus) hat uns über “Prowad” berichtet. Nicht wundern, wenn Sie den link öffnen – ist alles auf Englisch, denn es geht um das Weltnaturerbe Wattenmeer und das erstreckt sich ja nunmal 500 Kilometer weit durch Dänemark, Deutschland und die Niederlande.
Das Prowad-Projekt hat in den letzten fünf Jahren versucht, ein touristisches Abbild und sinnvolle Tourismus-Strategien für den Bereich des Wattenmeeres zu entwickeln. Im kommenden Monat istb die Arbeit erstmal beendet und die Ergebnisse werden offiziell in Broschüren usw. vorgestellt – wir durften sie dann schon gestern hören und ich lasse Sie ein wenig teilhaben:
Das größte zusammenhängende Wattgebiet der Erde ist eine unerreichbare Einmaligkeit und wurde von der Unesco zu Recht und aus diesen drei Hauptgründen zum Weltnaturerbe gekürt:
1.) Geologie/Erdgeschichte – es handelt sich mit den Inseln, Dünen, Schlick usw. um einen sehr jungen und dynamischen Lebensraum, der sich ständig verändert
2.) ökologische Prozesse – sehr produktives Gebiet mit mehr Leben unterm “Matsch” als sonst irgendwo
3.) Biologische Vielfalt – neben den ansässigen Tieren ist das Wattenmeer lebensnotwenig für über 12 Millionen Zugvögel, die auf ihrer langen Reise einen Rastplatz brauchen
Die Auszeichnung ist natürlich eine große Anerkennung – aber auch eine enorme Verpflichtung: Im Prinzip profitiert jeder, der auf dem Töwerland lebt, vom Tourismus und Prowad hat nun versucht, die beiden Gebiete: Naturschutz/Nachhaltigkeit in Bezug auf das Wattenmeer und Tourismus zusammenzufassen.
Das geht nämlich ziemlich gut: durch Sport wie Radfahren oder wandern, Gesundheit (Thalasso), Naturerlebnisse wie Wattwanderungen, Vogelbeobachtungen, Klassenfahrten oder auch nachhaltigen Genuß in Form von regionalen Bio-Produkten (kann auf Juist sicherlich noch ausgebaut werden).
Prowad hat da mehrere Zeile zusammengefasst und möchte das Wattenmeer gerne auch als Marke im internationalen Tourismus etablieren – dazu wird es in Kürze einen Werkzeug-Katalog geben, den wir Juister dann auch in die Hand bekommen.
Ist schon ein spannendes Thema – und ich persönlich hab mein Herz ja sowieso an diesen einzigartigen Lebensraum Wattenmeer komplett verloren: nirgendwo finde ich mehr Ruhe und erfüllt mich ein ähnlich “großes Gefühl”… Ich denke, Sie wissen, was ich meine…
Ganz liebe Grüße von der Uta